Initiative Sprache+Beruf c/o Förderverein der Deutschen aus Russland – Sa.-Anh. e.V.
April – September 2019 | Kulturveranstaltung
Fördersumme: 500€
Beschreibung entsprechend Antrag
Die Initiative Sprache+Beruf verfügt über langjährige Erfahrungen bei der Durchführung von Projekten für Zuwanderinnen und Zuwanderer zur Orientierung in der Arbeitswelt. Das Projekt soll genutzt werden, die Erfahrungen und Kompetenzen des Vereins weiter auszubauen und Kooperationen mit Unternehmen und anderen Migrantenorganisationen zu stärken.
Sehr gute Erfahrungen wurden in den letzten Jahren gesammelt mit einem Angebot, einfache handwerkliche Tätigkeiten mit dem Training der deutschen Sprache zu verbinden. Eine „SprachWerkstatt“ hat dabei für Zugewanderte die praktische Möglichkeit geboten, einfache handwerkliche Tätigkeiten in den Bereichen Holz, Metall u. a. mit notwendigen sprachlichen Bildung zu verbinden. Diese Erfahrung soll ausgebaut werden mit dem Versuch, unterschiedliche handwerkliche Erfahrungen aus den unterschiedlichen Zuwanderungsgebieten in gemeinsame Kleinprojekte zusammenzuführen.
Der Hauptzweck des Projektes ist in diesem Sinne ein niedrigschwelliges und zusätzliches Angebot, um in der Projektarbeit handwerkliche Erfahrungen auszutauschen, in der Projektkommunikation den Sprachschatz zu ergänzen und in praktischen Tätigkeiten zu festigen. Das dient auch dazu, Brücken zwischen den verschiedenen Kulturen zu bauen.
Die Arbeit soll in Kleingruppen erfolgen. Ziele sind dabei auch, vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten herauszuarbeiten und zu testen, welche berufliche Interessen und Entwicklungsmöglichkeiten daraus abzuleiten sind. Ein wichtiger Aspekt ist z. B. mit dem Herstellen eigener kleiner Produkte auch die Erzielung von Erfolgserlebnissen.
Das Ziel ist, in dem Projektzeitraum mindestens 15 Teilnehmer*innen die Chance zu geben, an den Kleinprojekten mitzuwirken und ihre Erfahrungen einzubringen.
Sachbericht
Anhand des aktuellen Ergebnisses kann man einschätzen, dass der Hauptzweck des Projektes erfüllt wurde, wobei es einer differenzierten Betrachtung bedarf. Einerseits wurden z.B. in der indischen Community in Halle eine große Bereitschaft und eine aktive Mitarbeit erreicht. Es gibt drei Teilprojekte, die auch bereits aktiv in der Realisierung sind, wie z.B.:
- Indisches Fingerfood
- Henna Tattoos
- Tanzworkshop zu Tanz aus Gujarati
Diese handwerklichen bzw. künstlerischen Angebote haben auch eine Öffentlichkeitswirksamkeit, wie z.B. durch die Teilnahme an einem Markt der Hofgemeinschaft Geiststraße.
Bisher noch nicht durchgängig erfolgreich waren die versuchten Kontakte in der arabischen Community. Es gibt positive Ansätze bei Näharbeiten und in der Holzbearbeitung, wofür auch Voraussetzungen geschaffen werden konnten. Ansonsten gibt es in den angesprochenen Frauengruppen sehr starke Zurückhaltung bzw. ein regelrechtes Erschrecken über das Angebot, eigene Aktivitäten zu entwickeln.
Über den Ausbau der Kontakte gibt es aber interessante Ansätze z.B. in den Bereichen Keramik und Malerei, wo aber zu den „handelnden Personen“ aufgrund der zurückhaltenden Grundhaltung ein bestimmtes Vertrauensverhältnis aufgebaut werden muss.
Ähnlich waren die Versuche, mit der (west)afrikanischen Community in Kontakt zu treten. Hier geht es vor allem darum, in der weiteren Arbeit geeignete Kontakte zu finden. Die Arbeit erfolgte wie konzipiert in Kleingruppen. Darüber hinaus gab es aber zahlreiche Einzelkontakte, die das Angebot nutzten und sich individuell beschäftigen. Ein wichtiger Aspekt war, dass über die Bereitstellung von entsprechenden Materialien und Hilfsmitteln z.B. ein Angebot von indischem Fingerfood organisiert werden konnte und auch Henna Tattoos gefertigt wurden.
Das Ziel war es, in dem Jahreszeitraum mindestens 15 Teilnehmer*innen die Chance zu geben, verschiedene Arbeitsbereiche kennenzulernen. Das Ziel wurde erreicht bzw. wurde vor allem durch die zahlreichen individuellen Kontakte weit überboten. Mit dem Ausbau von Kooperationen mit anderen Partnern zur Projektdurchführung erreichte die Initiative Sprache+Beruf mit dem Projekt auch eine verstärkte Ausstrahlung des Fördervereins in der Region. Traditionell wurde die enge Zusammenarbeit mit anderen Migrantenorganisationen gepflegt, wie z.B. durch einen Erfahrungsaustausch mit dem Projekt samo.fa des VeMo e.V., Projekten vom Damigra e.V. und dem Hoffe e.V.
Im Ergebnis wurde mit den bisher bereits erreichten Partner*innen der Wunsch entwickelt, dieses Projektangebot weiter auszubauen, um so einen interkulturellen (kunst-)handwerklichen und künstlerischen Austausch zu fördern.